NACHHALTIGKEIT IM STALL

NACHHALTIGKEIT IM ALLTAG MIT PFERD

Nachdem wir uns entschieden haben, den Horse Store zu schließen, um uns künftig ausschließlich auf unsere Dog Store Mission im Dog Store zu fokussieren: „Hundebesitzern für alles, das sie im Alltag mit Hund brauchen, eine nachhaltige Alternative zu bieten“, möchten wir euch mit einem letzten Artikel mit all unserem Wissen zum Thema „Nachhaltig im Alltag mit Pferd“ noch ein bisschen „grüne“ Pferde, – und Umweltliebe mit auf dem Weg geben. Der Blog bliebt bis auf weiteres bestehen und wir würden uns freuen wenn wir ihn um weitere Tipps in den Kommentaren ergänzt.

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ALLGEMEIN

Hand aufs Herz. Ein Blick in den Spint zeigt uns häufig, dass viel mehr drin ist, als wir wirklich brauchen würden. Unser Konsum ist eine starke Belastung für unsere Umwelt und darum ist das nachhaltigste, dass Du im Alltag mit Pferd tun kannst, Produkte die Du nicht wirklich brauchst, gar nicht erst zu kaufen. 

Brauch ich das wirklich, oder will ich das? 
… letzteres vielleicht, weil soziale Netzwerke mich glauben lassen, ich kann ohne nicht mehr glücklich sein? 

Verzichte auf Saison-Ware

Viele Marken bringen mindestens viermal im Jahr neue Kollektionen für Pferd und Reiter auf dem Markt. Das macht bis dahin Sinn, dass eine Reithose im Winter gefüttert und im Sommer möglichst luftig zu tragen ist. Das eine Schabracke im Winter dicker, als eine im Sommer ist mag vielleicht auch noch Sinn machen, wenn Du nicht auf Naturmaterialien wie Wolle setzen möchte, die zu jeder Jahreszeit optimal sind. Aber bei Farben sprechen wir doch wirklich nur noch von reinem Konsum. Im Frühling wird Lila getragen, im Sommer Hellblau und im Winter müssen Pferd und Reiter in festliches Rot gekleidet werden. Hand aufs Herz, der Einzige der davon etwas hat, ist der Hersteller selbst, der Dir und Deinem Pferd statt einmal im Jahr, viermal im Jahr ein Outfit verkauft. Damit man sich das überhaupt noch Leiten kann, wird bei der Qualität der Produkte gerne etwas gespart, um den Preis niedrig zu halten. Das Resultat ist ein überfüllter Schrank, voll mit Produkten aus schlechter Qualität, von denen wir gar nicht wissen wollen, durch wie viele unterbezahlte Kinderhände sie vorher gingen. 

Weniger und dafür bessere Qualität kaufen

Nachhaltiger ist es, weniger Produkte für Dich und Dein Pferd zu kaufen und diese dann in wirklich guter Qualität, sodass sie nicht nur eine Saison halten, sondern mehrere Jahre. Umso besser die Qualität ist, umso größer wird Deine Freude daran sein und sein und Dein Schrank bleibt dabei übersichtlich und nur gefüllt mit Lieblingsteilen die Du auch wirklich gerne trägst. 

Pflegen & Reparieren

Mit etwas Pflege, lässt sich die Lebensdauer von vielen Produkten erheblich verlängern. Textilien müssen selten so heiß gewaschen werden, wie es möglich wäre. Meistens reichen 30 Grad. Das schont nicht nur das Material, sondern auch die Umwelt. Leder hält mit der richtigen Pflege i. d. R. über ein Pferdeleben hinaus und kann vom Sattler auch recht einfach repariert werden, wenn mal was kaputt geht. Um die Umwelt zu schonen, achte auf natürliche Inhaltsstoffe bei der Lederpflege. Idealerweise findest Du auch eins, das plastikfrei verpackt ist. Auch beim Waschmittel kannst Du die Umwelt schonen, indem Du umweltfreundliche Produkte verwendest. Diese sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch zarter zu Deiner Haut. Auch hier gibt es Produkte, die plastikfrei verpackt sind. Weichspüler kannst Du durch Trocknerbälle ersetzen, auf die Du bei Bedarf einen Tropfen ätherische Öle geben kannst. Textilien aus synthetischen Materialien kannst Du in speziellen Waschbeuteln waschen, damit sich das lösende Mikroplastik aus den Fasern nicht in unser Wasser geraten.

Up, – und Recycling

Wenn doch mal etwas kaputt geht und nicht mehr zu retten ist, werfe die Produkte nicht gleich in den Müll. Aus Textilien lassen sich z. B. immer mindestens noch Putzlappen schneiden, welche im Stall sicher Anwendung finden. Z. B. zum Putzen der Trense oder einfach um Deinen Spint auszuwischen. Vielleicht gibt es einen Hund im Stall, der sich über ein Paar Socken als Hundespielzeug freut. Einfach einen Knoten reinmachen und bei Bedarf ein paar Leckerli darin verstecken. 

Was gar nicht mehr zu retten ist, bitte unbedingt ordentlich recyceln, einige Materialien bekommen so noch mal ein neues Leben und müssen nicht verbrannt werden. Für Textilien gibt es z. B. Stoff-Recycling Unternehmen, die aus Stoffresten neue Stoffe herstellen. Auch Plastik kann recycelt werden, jedoch leider nicht jede Art von Plastik. Umso weicher ein Produkt aus Plastik ist (z. B. ein Striegel), umso geringer ist die Chance, dass es recycelt werden kann. Plastik gilt es darum immer zu vermeiden, wenn es möglich ist.

Häufig trennen wir uns auch von Produkten, obwohl sie noch völlig in Ordnung sind. Dabei handelt es sich meistens um Fehlkäufe, die zwar noch völlig in Ordnung sind, aber von Dir nicht genutzt werden. Manchmal merkt man erst nach dem ersten Tragen, das die neue Reithose einfach nicht richtig passt oder die Stiefel auch mit einer langen Einlaufphase keine Chance haben jemals bequem zu passen – und da sie dann bereits getragen wurde, kannst Du sie nicht mehr retournieren. In diesem Fall kannst Du Produkte auf zahlreichen Plattformen oder einem Flohmarkt gebraucht verkaufen. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann sie auch verschenken. In den Müll sollten solche Produkte aber nie wandern.

Gebraucht kaufen

Bevor Du etwas neu kaufst, schau doch mal, ob Du das Produkt nicht auch „gebraucht“ bekommst. Aus den eben genannten Gründen, wirst Du einiges finden, dass noch wie neu ist, aber viel weniger kostet. Reitstiefel sind da ein Klassiker, den Du sehr häufig wie neu aber zum halben Preis findest. So kannst Du Dir hier und da auch ein etwas hochwertigeres Teil leisten, dass neu nicht im Budget gewesen wäre. Und ganz ehrlich, nach 3 Tagen im Stall sieht sowieso nichts mehr wie neu aus.

Nachhaltig kaufen

Wenn Du etwas neu kaufen musst oder möchtest, achte darauf, bei wem Du kaufst und wie und wo das Produkt hergestellt wurde. Unternehmen die wirklich auf Nachhaltigkeit achten, werden es Dir leicht machen Folgendes herauszufinden: 

Wo wurde das Produkt hergestellt
(um Transportwege zu verringern, achte darauf dass die Produkte in Europa und nicht in China/Asien hergestellt wurden)..

Aus welchen Materialien wurde das Produkt hergestellt?
Natürliche Materialien wie Bio-Baumwolle oder recycelte Kunstfasern, sind synthetischen Fasern wie Mikrofaser immer vorzuziehen).

Von wem und unter welchen Bedingungen wurde das Produkt hergestellt?
(Die GOTS-Zertifizierung, das Fair Trade Siegel oder der grüne Knopf geben Dir bei Textilien einen Hinweis auf faire Arbeitsbedingungen). Auch bei Produkten die in Deutschland hergestellt wurden, kannst Du aufgrund unseres Arbeitnehmerschutz-Gesetzes und Mindestlöhnen davon ausgehen, dass anders als in Indien, niemand für 8€ im Monat unter menschenunwürdig Bedingungen arbeitet. Auch Kinderarbeit ist in Deutschland verboten.


Manchmal gestaltet es sich etwas schwierig, als Konsument herauszufinden ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig arbeitet und produziert. Da werden die wildesten Dinge kommuniziert. Auf einmal ist dann ein Produkt aus Kunstfasern supernachhaltig, weil es so langlebig ist, dabei ist die Langlebigkeit von Plastik (und der Zerfall in Mikroplastik nach Hunderten von Jahren) eins unserer größten Umweltprobleme. Veganes Lammfell ist auch etwas, dass definitiv unter die Kategorie „Green Washing“ gehört, denn es handelt sich hier schlicht und einfach um ein Produkt aus Kunstfasern. Also Plastik das aus Erdöl hergestellt wird und hochgradig umweltschädlich ist. Vor allem an Trensen ist das Kunstfell auch gesundheitlich grenzwertig, da die Fasern vom Pferd eingeatmet werden können und so Plastik in den Organismus des Pferdes gerät. 

Auch Baumwolle ist nicht unbedingt umweltfreundlich, wenn es sich nicht um Bio-Baumwolle handelt. Denn dafür werden hochgiftige Pestizide auf den Feldern eingesetzt, die Arbeitern und Umwelt erheblichen Schaden zufügen. Oft wird dann noch mit sehr chemischen Farben gefärbt und es ist kein Wunder, dass später auch im fertigen Produkt noch Giftstoffe nachgewiesen werden können. Solche Materialien sollten Du und Dein Pferd nie direkt auf der Haut / dem Fell tragen, da sie sich vor allem in Verbindung mit Wärme und Feuchtigkeit lösen und in euren Organismus übergehen können. 

Auch bei pflanzlichem Leder lohnt sich immer ein Blick hinter das Material, denn meistens werden dann pflanzliche Komponenten auf synthetische Materialien geklebt, da es alleine gar nicht stark genug wäre. Das Ergebnis ist dann oft ein Mischgewebe aus Pflanzen und Kunststoff und Kleber, was auf keinen Fall in den Kompost gehört und auch nicht recycelt werden kann. Im Grund handelt es sich immer noch um Plastik, nur mit einer natürlichen Oberfläche. Kommuniziert wird das von den Herstellern selbst selten, darum lieber einmal mehr als weniger nachfragen, pflanzliches Leder hat nämlich durchaus einen stolzen Preis, was es umso frustrierender macht, wenn es dann gar nicht so umweltfreundlich ist wie man beim Kauf gedacht hatte.

FUTTER & LECKERLI

Nachhaltigkeit geht i. d. R. Hand in Hand mit unserer Gesundheit – oder in diesem Fall unserer Pferde. Es lohnt sich also gleich doppelt einmal etwas tiefer in den Futternapf zu schauen.

Fangen wir beim Inhalt an. Pferde sind von Natur aus vegan, dass macht es uns schon mal erheblich einfacher das Futter nachhaltig und gesund zu gestalten. Ein Hund, der gerne Fleisch frisst, stellt uns da vor eine ganz andere Herausforderung. Aber bleiben wir beim Pferd. Für eine artgerechte und nachhaltige Ernährung, müssen wir „lediglich“ Heu, Obst und Gemüse weglassen, das mit Umwelt, – und gesundheitsschädlichen Schadstoffen behandelt wurde. Klingt einfach, ist es aber leider nicht. Denn um das sicherzustellen, bleiben uns nur Futtermittel und Leckerli in Bio-Qualität. Auch Heu füttert man nach genauerem Hinsehen besser in Bio-Qualität. Diese sind nicht nur etwas teurer, sondern auch noch gar nicht so leicht zu finden. 

Einen ausführlichen Artikel zum Thema Bio kannst Du hier lesen.

Richtig schwierig wird es, wenn nicht nur der Inhalt des Futters schadstofffrei, sondern auch die Verpackung möglichst umweltfreundlich sein soll. Die meisten Futtermittel, Leckerli und Nahrungsergänzungen sind in Plastik verpackt. Nur wenige Hersteller bieten alternative Verpackungen aus recyceltem und/oder FSC-Zertifiziertem Papier oder wenigstens aus recycelten Materialien an. Woran das liegt ist einfach zu erklären. Plastik ist billiger und hat im Stall auch den Vorteil, dass Mäuse sich nicht durch den Plastikeimer nagen können. Dabei würde sich das Mäuse-Problem leicht lösen lassen, wenn das im Papiersack gelieferte Futter in Mäusedichte, wiederverwendbare Behälter umgefüllt werden würde. 

Hinter dem Satz „das geht nicht weil…“ steckt, wenn es um Nachhaltigkeit geht, doch sehr oft nur „ich bin zu faul…“. Auch die Kosten können nicht immer als Rechtfertigung herangezogen werden. Meistens reicht schon ein „Saison-Teilchen“ im eigenen Kleiderschrank weniger aus, um das Futter in Bio-Qualität kaufen zu können. 

Schwierig wird es natürlich dann, wenn Dein Pferd eine Vollpension-Unterbringung genießt, bei der Du nur bedingt Einfluss auf die Qualität von Heu und Futter hast. Vielleicht hat sich aber auch einfach noch nie jemand ernsthaft Gedanken um das Thema gemacht und ein Gespräch mit den Stallbetreiber und/oder anderen Pferdebesitzern kann eine positive Veränderung mit sich bringen. Ein Versuch ist es Wert oder? 

Mindestens bei den Leckerli und Nahrungsergänzungen hast Du jedoch Einfluss auf Inhalt und Verpackung für die Du Dein Geld ausgibst. Obst und Gemüse am besten immer regional und Saison kaufen, um Transportwege zu vermeiden. Karotten und Äpfel kannst Du auch als B-Ware (das ist Obst und Gemüse, das nicht perfekt aussieht) kaufen und damit Lebensmittel „retten“. Dein Pferd wird es nicht interessieren, ob die Karotte krumm oder gerade ist. Und Leckerli kannst Du sogar selbst machen. Da ist dann die Extra-Zutat „Liebe“ drin, die Dein Pferd ganz sicher herausschmecken wird. 

Rezepte für Pferde-Leckerli findest Du hier.

Umso größer das Gebinde, umso kleiner ist der Anteil der Verpackung zum Inhalt. Sollte es ein Futter oder Nahrungsergänzungsmittel, dass Du unbedingt füttern möchtest, nicht in einer plastikfreien Verpackung geben, ist es am umweltfreundlichsten das größte Gebinde zu kaufen. Wenn die Menge für Dich alleine zu viel ist, frag doch mal im Stall, ob jemand teilen möchte. 

Zwei mit einem Streich. Auch beim Heunetz und der Futterschüssel kannst Du wieder etwas für unsere Umwelt und die Gesundheit Deines Pferdes gleichzeitig tun.

Ein Heunetz wird meistens aus Stricken hergestellt, die aus Kunstfasern bestehen. Da hat zum einen zur Folge, dass sich kleinste Fasern lösen können und von Deinem Pferd mitgefressen werden. Die kleinen Fasern lösen werden i. d. R. einfach wieder ausgeschieden, hinterlassen jedoch kleinste Mikroplastikteile im Körper Deines Pferdes. Mikroplastik ist nachgewiesen krebserregend und hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier. Das ist aber noch nicht das einzige Problem eines solchen Netzes. Es wird aus Erdöl hergestellt, einer nicht nach wachsenden Ressource und landet es in der Natur oder im Meer kann es eine tödliche Falle für andere Tiere sein. Tiere können sich darin verheddern und kommen ohne menschliche Hilfe nicht mehr heraus. Im Prinzip gibt es hier das gleiche Problem wie mit Obstnetzen und Fischernetzen. Sie töten nicht nur Tiere, sondern hinterlassen auch in der Natur Mikroplastik, welches sich dann in unserem Trinkwasser und unserer Nahrung wieder findet. Ordnungsgemäßes entsorgen im Restmüll schützt uns vor solchen Tatsachen leider nicht, denn solange unsere Regierung Müll ins Ausland exportier, wo es leider nicht selten auf illegalen Mülldeponien in der Natur vergraben, verbrannt oder ins Meer geschüttet wird. Die Idee, unser deutscher Müll landet nicht im Meer, ist eine Illusion.

Die gute Nachricht ist, es gibt Heunetze aus Hanf oder Baumwolle, die weniger Schaden anrichten können. Auch für Futterschüsseln aus Plastik gibt es Alternativen. Vor allem für solche, die noch nicht mal aus BPA-freiem Plastik hergestellt werden. Tier sind in vor dem Gesetz in Deutschland eine Sache und kein Lebensmittel und entsprechend gibt es nicht wie für Menschen Verbote „Geschirr“ oder „Flaschen“ nur BPA-frei herzustellen. Unsere Tiere müssen wir vor dem krebserregenden Schadstoff selbst schützten. Das können wir tun, indem wir mindestens auf den Hinweis „Lebensmittelecht“ achten. Dieser ist bei Eimern die als Verpackung für Futter verwendet werden, übrigens selten zu finden. So nachhaltig der Gedanke auch ist, diese Eimer als Futtereimer zu verwenden, so gesundheitsschädlich ist es leider. 

Der Umwelt und Gesundheit Deines Pferdes zuliebe solltest Du am besten komplett auf Futterschüsseln aus Plastik verwenden. Ganz besonders dann, wenn Müsli mit warmem Wasser angerührt wird. Wärme und Feuchtigkeit macht es Schadstoffen noch einfacher sich zu lösen. Bruchsichere Alternativen sind Emaille oder Edelstahl. Auch Pferdetränken sollten aus den gleichen Gründen nicht aus Plastik bestehen.

PFLEGE

Auch bei Pflegeprodukten rund um das Pferd, muss man wissen: „Ein Pferd ist eine Sache im Sinne des Gesetzes gemäß § 90a BGB.“. Es handelt sich bei Pflegeprodukten für Pferde also streng genommen nicht um Kosmetik, sondern um Reinigungsmittel. Ein Fellshampoo unterliegt daher denselben gesetzlichen Anforderungen wie ein WC-Reiniger.

Bevor wir darauf eingehen, wie umweltschädlich die Plastikverpackungen von Pflegeprodukten für Pferde sind und wie Du sie vermeiden kannst, hier ein kleines aber doch sehr deutliches Beispiel was in einem Pferdeshampoo für glänzendes Fell stecken kann. Der Hersteller wird an der Stelle bewusst nicht genannt, aber es handelt sich um eine Marke die mindestens in jedem 2. Sprint zu finden ist. Die Inhaltsstoffe sind auf der Verpackung selbst nicht angegeben, darum haben wir sie angefragt und direkt vom Hersteller auch erhalten. Warum die Inhaltsstoffe nicht transparent auf der Verpackung stehen, wird schnell deutlich nachdem man diese einmal überprüft und „übersetzt“ hat. 

AQUA – Wasser

NON-IONIC EMULSION OF HIGHLY-VISCOUS POLYMETHYLSILOXANE – Silikonöl

SILICONE-EMULSION – Silikon (Wie auch bei Menschen gibt es durch im Shampoo enthaltene Silikone den „Build-Up-Effekt“. Auch wenn die Haare bei den ersten Anwendungen glänzender erscheint, was tatsächlich nur das Silikon ist, führen die immer mehr werdenden Silikonschichten zu verklebten Haaren und lassen sie langfristig kraftlos, müde und schwer erscheinen.) 

POLYSORBATE 20 – ein Emulgator der als leicht bedenklich gilt

METHYLISOTHIAZOLINONE – ein Konservierungsmittel als Ersatz für Parabene. Wird auch in Wandfarben verwendet. Methylisothiazolinon gilt als tödlich bei Berührung mit der Haut, tödlich beim Einatmen, ist giftig beim Verschlucken, verursacht schwere Hautverbrennungen und Augenschäden, und ist sehr giftig für Wasserorganismen.

BENZISOTHIAZOLINONE – Hat eine mikrobizide und fungizide Wirkung und wird als Konservierungsmittel in Dispersionsfarben, Lacken, Klebstoffen, Waschmitteln, Treibstoffen und in der Papierherstellung eingesetzt. In Farben kommen oft Mischungen mit Methylisothiazolinon zum Einsatz. Sehr giftig für Wasserorganismen. Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen

PARFUM – Parfüm. Kann ebenso zu allergischen Reaktionen führen und hat auf dem Pferdefell nichts verloren.

Bis auf den Inhaltsstoff Wasser ist jede einzelne Komponente eine Belastung für die Umwelt. Dass wir mit einem solchen Produkt auch unseren Pferden keinen Gefallen tun, versteht sich von selbst. 

Hinweis: wenn Du nun vor Deinem Sprint stehst und das Bedürfnis hast einmal gründlich auszumisten, ist das vollkommen angebracht. Bitte beachte dabei aber die korrekte Entsorgung. Auf keinen Fall solltest Du den Inhalt ins Waschbecken oder die Toilette geben, um dann die Plastikverpackung leer recyceln zu können. Das ist gut gemeint, aber der Inhalt einiger Pflegeprodukte sollten auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen und gehören damit mit Verpackung in den Restmüll.

Darauf solltest Du bei Pflegeprodukten achten:

Inhaltsstoffe: Sie sollten transparent und leicht verständlich auf der Verpackung stehen. Tun sie das nicht, hat das meistens einen guten Grund (siehe oben) und sollte Grund genug für Zweifel sein.

Zusatzstoffe: Das Produkt sollte keine Zusatzstoffe wie Silikone, Parabene oder Palmöl enthalten. Auch Parfum gehört nicht in ein Pflegeprodukt für Pferde. 


So viel zum „was ist drin“. Sprechen wir nun über die Verpackung und Alternative Produkte. 

Bei fast 1 Millionen Pferdebesitzer in Deutschland, würden jedes Jahr über 1 Millionen Plastikflaschen weniger im Müll landen, wenn jeder davon eine feste Seife (oder ein Shampoo im Glas) statt Pferdeshampoo in einer Plastikflasche verwenden würde. Das ist eine Menge, vor allem wenn man weiß, dass es wirklich tolle Alternativen gibt. Fellseifen aus fester Seife kommen komplett ohne Verpackung aus und stehen einem flüssigen Shampoo in seiner Funktion in nichts nach. Ganz im Gegenteil, viele Pferdebesitzer finden die Anwendung mit einer festen Seife sogar einfacher in der Handhabung. 

Zum Vergleich die Inhaltsstoffe einer festen Seife, wie sie bei einem Hersteller ganz transparent so auf der Papier-Verpackung zu lesen sind:

Olea europaea oil, Cocos nucifera oil, Aqua, Sodium Hydroxid 
Naturseife. Frei von Zusatzstoffen. Enthält nur Olivenöl und Kokosöl in Bio-Qualität.


Hier noch ein paar Tipps, wie Du die Pflege Deines Pferdes noch nachhaltiger gestalten kannst: 

  • Insektenspray aus natürlichen Zutaten verwenden oder selber machen 
  • Putzzeug aus Holz statt aus Plastik kaufen
  • Verwende zum sauber machen der Nüstern und Augen keine Kosmetik- oder Feuchttücher. Sondern wiederverwendbare Lappen oder einen Naturschwamm, der kompostiert werden kann. Die eingangs erwähnten Textilreste von Kleidung die Du nicht mehr tragen kannst, eignen sich ebenfalls. 
  • Beim Waschen selbst, kannst Du zudem noch darauf achten Wasser zu sparen. Häufig kommt man mit viel weniger aus, wenn man ein wenig darauf achtet. 

TURNIER-SPORT

Wer mit seinem Pferd viel auf Turniere fährt, produziert eine Menge Abgase, die sich in diesem Fall auch kaum vermeiden lassen. Ein Umweltfreundliches Auto mit geringerem Verbrauch kann ein Anfang sein, ist aber auch nicht DIE Lösung. Was Du aber „wenigstens“ tun kannst, ist den CO2 Verbrauch auszugleichen. Der finanzielle Ausgleich wird von Organisationen z.B. dazu verwendet Wälder aufzuforsten.

NACHHALTIGKEITS TIPPS FÜR STALLBETREIBER

  • Ökostrom auf der Reitanlage und in den Stallungen verwenden
  • Bio-Heu und Bio-Futter kaufen 
  • Wenn bei der Stallhaltung von Pferden das Stroh durch lokale Hobelspäne ersetzt wird, sinkt die Umweltbelastung um beinahe 30 Prozent.
  • Schubkarren aus Metall statt Plastik 
  • Tierarzt und Hufschmid Termine an einem Tag planen (reduziert den Anfahrtsweg)
  • Hindernis-Stangen aus Holz statt Plastik kaufen
  • Alte Kübel oder Futtertonnen als Hindernismaterial verwenden
  • Bei nachhaltigen Unternehmen einen Mengen-Rabatt z.B. für Putzzeug aus Holz anfragen und den Pferdebesitzern für Sammelbestellungen weitergeben.
  • Keine Bremsenfallen aufhängen. Studien zeigen, dass gerade mal 3,7 % der darin verendeten Insekten, Bremsen sind. Pro gefangener Bremse werden also 25 andere Insekten als „Beifang“ getötet. Eine kleine Naturkatastrophe, wenn man bedenkt wie es um das Artensterben unserer Insekten steht.

Der Blog bliebt bis auf weiteres bestehen und wir würden uns freuen wenn wir diesen Artikel um weitere Tipps in den Kommentaren ergänzt.

AUS LIEBE ZUM PFERD UND ZUR UMWELT

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